Innehalten

 

 

 

 

 

 

 

 

"....wir stehen  am Anfang eines Massenaussterbens und alles worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum..."

 

(Greta Thunberg, 23.9.2019)

 

 

 

 

Im Frühjahr 2019 schreckten Meldungen über das bevorstehende Ausmaß des Artensterbens auf der Erde für ein paar Tage die internationale Öffentlichkeit auf. Im September veröffentlichte der Weltklimarat eine Studie über die zu erwartenden verheerenden Folgen des Klimawandels. ....

Bereits seit Jahren sind wissenschaftliche Berichte über die Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur unseres Planeten mit Aufforderungen verbunden, doch endlich Gegenmaßnahmen einzuleiten, um die Auswirkungen einzudämmen.

Warum reagieren wir nicht? Warum sind wir nicht in der Lage unseren Lebensstil zu ändern?

Warum...??

Sind wir Gefangene unserer Automatismen und Gewohnheiten? Sind wir einfach zu bequem oder profitieren wir sogar von dem was ist und wie es ist?

Vielleicht ist es auch gar nicht wichtig, zu wissen, ob unsere Unbewußtheit, unsere Bequemlichkeit oder unser Profitstreben verantwortlich ist für unser Nichtstun.... vielleicht haben sogar alle diese Erklärungsversuche eine gemeinsame Wurzel?

Vielleicht fehlt uns die innere Erfahrung der "Verbundenheit" mit allem Leben!  Ist es nicht so, daß wir uns oftmals selber nicht fühlen und uns erst recht nicht mit unseren Mit-Menschen verbunden fühlen - oder mit allen Lebewesen auf unserem Planeten oder gar dem Leben als Ganzem? Stattdessen betrachten wir uns als unabhängigen Teil, als Herren über die Vielfalt auf der Erde und glauben uns über den Kreislauf des Lebens erheben zu können......  und nun beginnen wir zu spüren, daß da etwas nicht stimmen kann!

 

Sind wir nicht selbst Produkt dieses Prozesses, der sich Leben nennt? Und sollte uns nicht die Einsicht leiten, daß wir als kleiner Teil des Ganzen gar nicht in der Lage sind, dieses kosmische Wunder in seiner Komplexität auch nur annähernd zu verstehen?

Unser technologischer Fortschritt, gepaart mit unserer unausrottbar erscheinenden Gier, lassen uns blind sein für unsere eigenen Grenzen. Statt uns als Teil des Ganzen zu begreifen und uns voller Demut einzuordnen in die Abläufe des Lebens, versuchen wir Herr des Ganzen zu sein - und sind gerade dabei, damit grandios zu scheitern!

 

Die Anzeichen für unsere Fehlentwicklung werden immer deutlicher: ein dramatisches Artensterben auf der Erde hat bereits eingesetzt - die klimatischen Eckpfeiler geraten ins Wanken... und wir beginnen zu ahnen, daß die Wirkungen dieser Veränderungen uns nicht verschonen werden! Wissenschaftler warnen seit langem, aber nichts vermochte den Zug, in dem wir alle sitzen, anzuhalten. Warum?

Nun betritt die 16jährige Greta Thunberg aus Schweden die Weltbühne und fordert zum sofortigen Handeln auf, um ihrer Generation eine Zukunft zu ermöglichen..... und plötzlich sind wir berührt, werden aus unserer Lethargie gerissen: Proteste weltweit - Klimakonzepte in vielen Ländern....!  Die Betroffenheit der jungen Generation ist der Motor dieses Aufstehens und es ist längst überfällig!! Es wird nun wichtig sein, viele (auch drastische) Schritte zu gehen, um das Ruder herum zu reißen!

 

Bei all diesen nun anstehenden, wichtigen Veränderungsprozessen, ist aber auch darauf hinzuweisen, daß sie letztlich nur nachhaltig greifen werden, wenn wir die innere Einstellung zu der notwendigen Neuausrichtung entwickeln. Wir brauchen eine "geistige" Basis, aus der heraus unser Handeln motiviert ist - wir brauchen die in uns verankerte Erfahrung "Teil dieser Ganzheit des Lebens" zu sein. Das was in den mystischen Traditionen aller Religionen bereits seit Jahrtausenden gelehrt wird, kann uns heute helfen diese Basis für unser gemeinsames Leben zu festigen. Diese Erfahrung von "Verbundenheit mit Allem", wird uns unterstützen unseren Weg zu gehen. Sie kann uns herausführen aus unserer Bequemlichkeit und unseren egozentrischen Mustern.

Letztlich werden wir nur gemeinsam (über)leben können!

 

 

 

 

 

"Der Planet braucht keine erfolgreichen

Menschen mehr.

Der Planet braucht dringend Friedensstifer, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Art."

 

                                        (Dalai Lama)

... was die Welt im Innersten zusammenhält."

 

Willigis Jäger